Aus den Kindertagen der Gartenstadt Frohnau

In den Kindertagen Frohnaus gab es eine Lokalzeitung, die zunächst den Namen „Hermsdorf-Waidmannsluster Zeitung“ führte. Sie bestand im allgemeinen aus einer Doppelseite, hatte Nachrichten aus aller Welt und Lokalnachrichten. In ihrem Titel stand zu lesen: Amtliches Publikationsorgan für den Amts- und Gemeindebezirk Hermsdorf und den Amts- und Gemeindebezirk Lübars-Waidmannslust. Das Blatt erschien dreimal in der Woche, und zwar dienstags, donnerstags und sonnabends. Der Abonnementspreis betrug eine Mark viertel­jährlich. Der verantwortliche Redakteur war Willy Schreiber (nomen est omen), der in Hermsdorf bei Berlin, Bahnhof­straße Nr. 12,  residierte. Seit Sonnabend, dem 23. April 1910  (also kurz vor der offiziellen Eröffnung Frohnaus) hieß die Zei­tung folgendermaßen: 

Hermsdorf-Waidmannsluster und Frohnauer Zeitung

Amtliches Publikationsorgan für die Amts- und Gemeindebe­zirke Hermsdorf u. Frohnau und Lübars-Waidmannslust

Im Lokalteil war zunächst nur wenig über Frohnau zu lesen. Die meisten Meldungen und Bekanntmachungen bezogen sich auf Hermsdorf und Waidmannslust. Das ist nicht verwunder­lich, denn Frohnau existierte ja kaum. Trotzdem kann man einen Eindruck von der Entstehung und dem langsamen Wachsen Frohnaus gewinnen.

 

Hier nun also vier Meldungen aus der Zeit um die offizielle Gründung der Gartenstadt.

 

Sonnabend, 30. April 1910

Frohnau. Zu einer Besichtigung der Anlagen der Gartenstadt ladet die Berliner Terrain-Centrale in einem Schreiben ein. Dieselbe wird am Sonnabend, den 7. Mai gleichzeitig mit der Eröffnung des Kasino-Re­staurants stattfinden. Das Programm lautet: Abfahrt der Teilnehmer (nur Herren) mit Extrazug vom Stettiner Vorortbahnhof pünktlich um 3.46 Uhr nach dem zweiten Bahnhof des Geländes, Station Stolpe. Nach Ankunft 4¼ Uhr: Rundfahrt durch die Gartenstadt. Darauf Festessen in den Räumen des Kasinos am Hauptbahnhof Frohnau um 7 Uhr. Rückfahrt mit den fahrplanmäßigen Zügen nach Belieben der Herren Teilnehmer.

Die beliebten kleinen Westentaschen-Fahrpläne halten wir wieder zur Verfügung unserer Abonnenten.

 

Obwohl Frohnau gerade erst im Entstehen begriffen war, hatte es zwei Bahnhöfe, einen im Zentrum („Hauptbahnhof“) und einen am Nordausgang Frohnaus in der Nähe der heutigen Invalidensiedlung, und zwar  dort, wo heute die Shell-Tank­stelle ist. Der Bahnhof kam der BTC sehr zupass. Schließlich sollten auch die nördlichen Parzellen verkauft werden. Nicht ohne Grund begann man mit der Besichtigungsfahrt im Nor­den. Der Bahnhof Stolpe wurde 1924 geschlossen, als die Gleise der Nordbahn höhergelegt wurden. -  Der Grund, warum nur Männer an der Besichtigungsfahrt teil­nehmen durften, war wohl der, dass es sich um eine Werbever­anstaltung handelte, die potentielle Käufer anlocken sollte, und dafür kamen damals eher die Herren in Frage.

 

Dienstag, 3. Mai 1910

Frohnau. Der erste Sonntag im Vollbetrieb des Bahnverkehrs hat der Gartenstadt einen Besuch gebracht, wie er besser nicht zu wünschen war. Auf der Station stiegen 1640 Personen aus, die sich von dem Stande der Dinge durch Augenschein unterrichten wollten. Wohl alle werden den Eindruck mitgenommen haben, daß das Unternehmen, wie es Frohnau darstellt, in wirtschaftlicher und idealer Hinsicht mu­stergültig ist. Prachtvoll – ohne Rücksicht auf den Kostenpunkt – an­gelegte Straßen und Plätze einerseits, steuerfreies Wohnen andererseits sind die Gaben, welche Frohnau zu bieten hat; diese werden sicher zu einer schnellen Entwicklung des Ortes führen. – Die neu aufgebaute „Schwarze Brücke“ wird am Sonnabend für den Verkehr freigegeben, auch hofft man, die große Frohnauer Eisenbahnbrücke bis Pfingsten fertig zu haben.

 

Sonnabend, 7. Mai 1910

Frohnau. Beeinflußt durch die ungünstige Witterung ist vom Himmel­fahrtstag nur eine geringe Besuchsziffer zu melden. An der Sperre wur­den 1008 Billets abgenommen. – Die Arbeiten für die Einweihung werden eifrig betrieben. Überall sind geschäftige Hände dabei, die An­lagen einer letzten Säuberung zu unterziehen, um die Pracht des Ein­drucks zu erhöhen. Auch ohne dies ist das Bild des Ganzen schon jetzt imposant.

 

Dienstag, 10. Mai 1910

Frohnau. Die feierliche Eröffnung der Gartenstadt  Frohnau, von der auf der jüngsten Gartenbauausstellung Berlins in den Hallen am Zoo in einem besonderen Raum die plastische Darstellung viel bewundert wurde, hat, wie berichtet, stattgefunden, und die großzügige Anlage, innerhalb derer 18 Kilometer Straßen fertiggestellt sind, fand alleror­ten die gebührende Würdigung. Bei dem Festmahle, das nach der aus­gedehnten Rundfahrt im Kasino die Festteilnehmer an reichge­schmückten Tafeln vereinigte, brachte der frühere Besitzer des Gelän­des, Kammerherr v. Veltheim, den Kaisertoast aus. Kommerzienrat Noelle toastete auf die Direktion. Kommerzienrat Eichmann brachte ein Hoch auf Direktor Hatzky und Assessor Berndof aus. Baumeister Dotty trank auf den Architekten Genzmer. Der Ortspfarrer von Stolpe weihte sein Glas der kulturellen Entwicklung der neuen Kolonie, be­sonders von Kirche und Schule. Auch des Gartendirektors Lesser und der Damen wurde gebührend gedacht.

 

Der Architekt Felix Genzmer hatte zusammen mit seinem Kol­legen Joseph Brix  den Wettbewerb der Berliner Terrain-Cen­trale für die Bebauung des neuen Siedlungsgebietes gewonnen. Ludwig Lesser war für die gartenarchitektonische Gestaltung der Gartenstadt zuständig.  Interessant ist, dass der Stolper Ortspfarrer, der auch für die Frohnauer evangelischen Chri­sten zuständig war, nämlich Gustav Posth, den Finger auf die Wunde legte, die die BTC hinterlassen hatte: Es gab in der Gartenstadt zwar ein recht feudales Kasino mit mehreren Ver­sammlungsräumen, aber von einer Kirche und einer Schule war nicht die Rede. Darauf mussten die Frohnauer noch eine ganze Weile warten.

 

 

Weitere Meldungen 

 

Frohnau wächst heran

 

Dienstag, 24. Mai 1910

Frohnau. Der Bau der großen Eisenbahnbrücke schreitet schnell vor­wärts und dürfte bald beendet sein. Inzwischen kommen täglich Ter­rainverkäufe zustande, und von den angefangenen Bauten werden wieder bald einige fertig sein. Der Verkehr bleibt an den Sonntagen in fast gleicher Höhe; am letzten waren 2363 Personen mit der Bahn eingetroffen.

 

Sonnabend, 28. Mai 1910

Frohnau. Frohnaus jüngster Erdenbürger wurde am Sonntag früh un­ter Hilfeleistung der Frau Hebamme Arndt aus Hermsdorf geboren. Der Vater dieses Erstgeborenen in der neuen Gartenstadt ist der Ober­gärtner Kuschke, dem wir unseren Glückwunsch aussprechen. Froh­nau verzeichnet zwar noch nicht die standesamtlichen Vorfälle, aber deshalb ist und bleibt er doch der „erstgeborene Frohnauer“.

 

Dienstag, 7. Juni 1910

Frohnau. [...] Ferner wird uns mitgeteilt, daß schon vor der offiziellen Eröffnung Frohnaus eine Geburt zu verzeichnen war, und zwar wurde dem Aufseher in der Schneidemühle, Herrn Reichel, ein Knabe gebo­ren, wozu Frau Hebamme Mittmann als Helferin hinzugezogen wor­den war. – Dann hat Frohnau also einen ersten Wald- und einen er­sten Gartenstadtbürger.

 

 

 

Dienstag, 19. Juli 1910

Frohnau. Besuchsziffer. An der Bahnsperre wurden am Sonntag 2710 Fahrkarten abgenommen. Die Zahl der zu Wagen, Automobil und Rad eingetroffenen Besucher dürfte mit 1500 Personen nicht zu hoch eingeschätzt sein, so daß ungefähr 4000 Besucher Frohnau be­sucht haben.

 

Die Besucherzahlen waren damals also so wichtig, dass man sie anfangs immer wieder in der Lokalzeitung vermeldete. Man hoffte natürlich, dass möglichst viele Besucher an einem Grundstü­ckskauf interessiert sein würden. Nicht ohne Grund wird in der ersten Meldung darauf hingewiesen, dass „täglich Terrainverkäufe zustande [kommen].“ Da damals die Fahrkar­ten nach beendeter Reise an der Bahnsteigsperre abgegeben wer­den mussten, hatte man einen genauen Überblick über die Zahl der ankommenden Bahnreisenden. Zusätzlich kamen Be­su­cher mit dem (Pferde-)Wagen, dem Automobil oder dem (Fahr-)Rad. Wer mit einer Kutsche oder gar mit einem Au­tomobil kam, musste schon einigermaßen betucht sein.

Außerdem ging es darum, wer als erster in Frohnau das Licht der Welt erblickt hat. Zunächst schien die Tochter des Obergärt­ners Kuschke (Magda) das Rennen gemacht zu haben. Als bekannt wurde, dass schon vor der Gründung Frohnaus dem Aufseher der Schneidemühle „ein Knabe geboren“ worden war, der der Obergärtnerstochter den Rang abzulaufen drohte, entschied sich die Lokalzeitung für einen Kompromiss. Wer vor der Ortsgrün­dung hier siedelte, wohnte im Wald, und erst seit dem 7. Mai 1910 wohnte man offiziell in einer Gartenstadt. Auffällig ist, dass die Mütter keines Wortes gewürdigt wurden.

 

Frohnau bekommt Sanitäter und eine Freiwillige Feu­erwehr

 

Donnerstag, 2. Juni 1910

Frohnau. Neben der Feuerwehr ist auch die Einrichtung einer Frei­willigen Sanitätskolonne sofort erfolgt. Dieselbe hält jeden Don­nerstag unter der Leitung des Herrn Dr. Kassel ihre Übungsstunden ab. Durch freiwillige Zuwendungen konnten schon viele Anschaffun­gen gemacht werden, und nunmehr soll auch eine fahrbare Tragbahre  angeschafft werden. Der Beitritt zu dieser gemeinnützigen Institution kann jederzeit in den Übungsstunden erfolgen, und es wäre wün­schenswert, dass sich recht viele Mitglieder melden.

 

Dienstag, 7. Juni 1910

Frohnau. 2200 Personen trafen am Sonntag mit der Bahn hier ein. Die Sanitätskolonne ist nunmehr im Besitz einer Ewald’schen Tragbahre nach neuester Konstruktion, also mit Schwenkachse; der Kostenpunkt stellt sich auf 290 M. Unsere letzte Anregung hat der Kolonne, deren Führer Herr Pie­chowski ist, weitere 3 passive Mitglie­der zugeführt.

 

Donnerstag, 28. Juli 1910

Der neue Mannschafts- und Gerätewagen für die Freiwillige Feu­erwehr ist am Dienstag eingetroffen. Derselbe hat 11 Sitze und ist mit allen notwendigen Requisiten ausgestattet. Obenauf eine Ewald’sche Steckleiter, dann Feuerhaken, Hakenleitern, die Kranken­bahre, ein Ewald’scher Feuerlöscheimer mit 10 m Schlauch zur Ver­wendung bei Stubenbränden, Äxte und Spaten für Waldbrände und die anderen sonst nötigen Gerätschaften, darunter auch Sauerstoffap­parate mit 240 Lit. Füllung. Neben der üblichen Fackelbeleuchtung führt der Wagen auch eine große Azetylenlaterne mit, deren Schein weit voraus leuchtet. Mit der Bespannung ist es auch eine ganz einfa­che Sache, da vier eigene Pferde vorhanden sind, die sonst in den Spreng- und Nutzwagen gehen.

Die Ausbildung erhält die 11 Mann starke Wehr durch den Berliner Oberfeuerwehrmann Herrn Schreib. Das Kommando als Oberführer wird nach vollendeter Ausbildung Herr Wieland übernehmen. Gleich am Dienstagabend fand eine Übung statt, bei der der neue Mann­schaftswagen seinem Zwecke zugeführt wurde und an der sämtliche Mitglieder des aktiven Korps teilnahmen.

 

Mit dem Wachstum Frohnaus musste natürlich auch an den Umgang mit Notfällen gedacht werden. Nach dem Ansiedler­vertrag des Landratsamts Niederbarnim mit der Berliner Ter­rain-Centrale musste die BTC in der Gartenstadt eine Feuer­wehr einrichten. Drei Wochen nach Gründung der Garten­stadt war es so weit: Frohnau erhielt seine Feuerwehr. Angesie­delt wurde sie in der Remstaler Straße (damals noch Straße 77) gegenüber dem Wirtschaftshof der BTC. Deswegen war die Bespannung des Feuerwehrwagens „eine ganz einfache Sache“, denn man hatte die Pferde des Wirtschaftshofs zur Verfügung. Wie in der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr zu lesen ist, waren ihre ersten Mitglieder Arbeiter und Angestellte der BTC. Nach Auskunft der Lokalzeitung wurden  die Versor­gung von Kranken bzw. Verletzten und die Brandbekämpfung damals noch von zwei getrennten Institutionen ausgeführt, eben der Freiwilligen Sanitätskolonne und der Freiwilligen Feuerwehr.

   Interessant ist  für heutige Leser die Ausrüstung, die den frü­hen Frohnauer Helfern in Notfällen zur Verfügung stand. Zum Beispiel besaß  die Feuerwehr eine „Ewald’sche Steckleiter“, die ihren Platz oben auf dem von Pferden gezogenen „Mann­schafts- und Gerätewagen“ hatte. „Steckleitern,“  so schreibt das  Konversationslexikon von Brockhaus in seiner Ausgabe von 1894-1896, „sind Leitern zum Anlegen, die durch Inein­anderstecken von 2 bis 3 Leiterteilen von 4 bis 5 m Länge ge­bildet werden“. Und die Sanitätskolonne hatte eine „Ewald’sche Tragbahre nach neuester Konstruktion“. Einge­kauft wurden die verschiedenen Ausrüstungsgeräte offenbar bei der Feuerlöschgerätefabrik Gustav Ewald in Küstrin.

 

Erste Kriminelle in Frohnau

 

Sonnabend, 2. Juli 1910

Frohnau. Frohnau hat für die Herren Einbrecher von der Zunft eine besondere Anziehungskraft, wie die neuesten Ereignisse und die daran anschließenden trefflichen Leistungen der Ortspolizeibehörden beweisen. Der am 13. Mai d. J. vom Gendarm Richnow in Hermsdorf festgenommene Kutscher Karl Muhme wurde gestern der 1. Straf­kammer des Berliner Landgerichts III aus dem Moabiter Untersu­chungsgefängnis vorgeführt. Er war an dem genannten Tage von dem bei der Firma Eberlein ange­stellten Montagemeister Dähne auf fri­scher Tat abgefaßt worden, als er den Versuch machte, am hell­lichten Tage eine Drahtrolle in Frohnau von einem Bauplatz zu entwenden. Der Dieb ließ die Beute im Stich und entfloh nach Hermsdorf. Auf Grund einer genauen Personalbeschreibung verhaftete ihn Gendarm Richnow bei der Ankunft in Hermsdorf, wo Muhme sich in Sicherheit wiegte. Er nannte dem Gendarm den berühmten Namen Meier. We­gen Führung falschen Namens und wegen versuchten schweren Dieb­stahls nach mehrmaliger Vorbestrafung mußte sich Muhme vor der Strafkammer ver­antworten. Er war geständig. Der Staatsanwalt bean­tragte 6 Monate Gefängnis wegen Diebstahlsversuchs und 4 Wochen Haft wegen Führung falschen Namens. Unter Anrechnung von 1 Monat Untersuchungshaft lautete das Urteil des Gerichtshofes auf 5 Monate Gefängnis und 4 Wochen Haft.

 

Dienstag, 5. Juli 1910

Frohnau. Einen Selbstmordversuch verübte am Freitag im Ora­nienburger Amtsgerichtsgefängnis einer der Einbrecher, welche am Sonntag hier gefaßt worden sind. Der Mann, welcher recht viel auf dem Kerbholz hat, versuchte in seiner Zelle, sich durch Erhängen das Leben zu nehmen, das wurde aber noch rechtzeitig bemerkt und der Lebensmüde abgeschnitten. So leicht wird derselbe nun nicht wieder Gelegenheit zu einem solchen Schritt erhalten.

 

Kriminelle wurden in der damaligen Zeit offenbar als unver­besserliche Ganoven angesehen, wie die beiden Zeitungsartikel zeigen. Über sie wurde mit ironischer Distanz berichtet; sie waren die Herren Einbrecher von der Zunft“, die aber gegen­über den „trefflichen Leistungen der Ortspolizeibehörden“ keine Chance hatten. Da es damals üblich war, bei Personen­angaben auch den Beruf zu nennen, konnte gleich klargestellt werden, dass der Dieb nicht etwa den höheren Gesellschafts­kreisen angehörte. Bemerkenswert ist auch die Einschätzung, dass es sich beim Diebstahl einer Drahtrolle um „schweren Diebstahl“ handelt. Und zusätzlich zur Strafe für den Dieb­stahlsversuch (Vergehen) gibt es noch vier Wochen Haft für die „Führung falschen Namens“ (Übertretung). (Die Haft war  zu Kaisers Zeiten  eine etwas leichtere Strafe, bei der, anders als bei einer Gefängnisstrafe,  zum Beispiel kein Arbeitszwang vor­gesehen war.)

Auch über den Selbstmordversuch wird ziemlich kaltschnäuzig berichtet. Hier ist nicht einmal von „mehreren Vorstrafen“ die Rede, vielmehr hat der Einbrecher „recht viel auf dem Kerb­holz“. Darüber, wie der Lebensmüde von der Wiederholung seines Verzweiflungsschrittes  abgehalten werden soll, erfährt der Leser nichts. Wenn  dem Gefangenen ein solcher Schritt nicht wieder „so leicht“ gemacht werden sollte, so hatte man sicher  eine Verschärfung der Haftbedingungen im Auge, da­mit sich der Inhaftierte nicht auf „unmoralische“ Art seiner gerechten Strafe entziehen konnte.